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Bank of England lockert Kapitalregeln – Erleichterung für kleinere Banken


Die Bank of England (BoE) will die Schwelle anheben, ab der Banken ihre Verschuldung stärker absichern müssen. Die geplante Anpassung der Leverage Ratio-Regelung soll vor allem kleineren Instituten mehr Spielraum geben.
Die Prudential Regulation Authority (PRA), die für die Bankenaufsicht in Großbritannien zuständig ist, schlug am Mittwoch vor, die Grenze für Einlagen britischer Banken, ab der die Leverage Ratio greift, von 50 auf 70 Milliarden Pfund zu erhöhen. Damit reagiert die Behörde auf Inflation und Wirtschaftswachstum. Die Maßnahme ist Teil einer breiteren Initiative zur Reduzierung regulatorischer Hürden, die von der Regierung unter Sir Keir Starmer vorangetrieben wird.
Laut der PRA sollen die neuen Regeln die Wettbewerbsfähigkeit im Bankensektor stärken, indem kleinere Institute länger wachsen können, bevor sie strengeren Kapitalanforderungen unterliegen. Weniger als fünf britische Banken und Bausparkassen wären von der Änderung betroffen. Diese sind besonders aktiv in der Hypothekenvergabe und machen zusammen etwa 9 Prozent der Kreditvergabe an die Realwirtschaft und 3 Prozent der Gesamtverschuldung im System aus. Die jährlichen Einsparungen für diese Institute werden auf 130.000 Pfund geschätzt.
Die Leverage Ratio, die 2016 eingeführt wurde, verpflichtet Banken, mindestens 3,25 Prozent ihrer Risikopositionen durch verlustabsorbierendes Eigenkapital zu unterlegen. Sie wurde als Reaktion auf die Finanzkrise 2008 eingeführt, um exzessive Verschuldung im Bankensektor zu verhindern.
„Die Sicherung gegen übermäßige Verschuldung ist essenziell für die wirtschaftliche Stabilität, muss aber verhältnismäßig erfolgen“, sagte PRA-Chef Sam Woods.
Die BoE erwägt, weitere regulatorische Schwellenwerte an Inflation und Wirtschaftswachstum anzupassen, um eine schleichende Verschärfung der Vorschriften zu vermeiden. Bereits 2023 hob sie die Grenze für die Ringfencing-Regelung an, die Banken verpflichtet, ihr Privatkundengeschäft von anderen Aktivitäten zu trennen.
Die Bankenlobby UK Finance begrüßte die geplanten Änderungen. Simon Hills, Direktor für Regulierungspolitik, forderte jedoch eine weitere Anpassung: „Die PRA sollte erwägen, britische Staatsanleihen (Gilts) aus der Berechnung der Leverage Ratio auszunehmen, damit Banken das Wirtschaftswachstum besser unterstützen können.“
Die Konsultationsfrist für die Vorschläge läuft bis zum 5. Juni. Die endgültigen Änderungen sollen Anfang 2025 in Kraft treten.

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