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BP unter Druck: Schulden, Buybacks und die Suche nach einer Zukunftsstrategie

BP steht vor einer schwierigen Aufgabe: Die Aktien des britischen Öl- und Gasriesen haben in den letzten zwei Jahren rund 25 Prozent ihres Werts verloren – ein deutlicher Kontrast zu Shell, dessen Aktien um 4 Prozent gestiegen sind, und TotalEnergies mit einem Rückgang von nur 3 Prozent. CEO Murray Auchincloss muss beim anstehenden Kapitalmarkttag dringend Vertrauen zurückgewinnen. Doch seine Optionen sind begrenzt.

Ein zentrales Problem ist die Verschuldung. Unter Berücksichtigung von Leasingverpflichtungen und Hybridanleihen liegt BP mit etwa 50 Milliarden Dollar Nettoverbindlichkeiten laut RBC Capital unter den am stärksten fremdfinanzierten europäischen Energiekonzernen. Gleichzeitig erwartet der Markt jedoch hohe Aktionärsrenditen. Noch vor einem Jahr hatte BP angekündigt, 2024 und 2025 jeweils 7 Milliarden Dollar in Aktienrückkäufe zu investieren. Doch mit einem um 4 Prozent gefallenen Brent-Preis rechnet die Analystengemeinde für 2024 nur noch mit einem Rückkaufvolumen von 4 Milliarden Dollar.

Auch Kürzungen bei den Investitionen könnten kurzfristig helfen. BP plant derzeit, bis 2030 jährlich zwischen 14 und 18 Milliarden Dollar auszugeben, ein Großteil davon für erneuerbare Energien und Wasserstoff. Konkurrent Equinor hat seine Investitionen in saubere Technologien bereits halbiert. Doch der Spielraum für BP ist begrenzt: Ein erheblicher Teil der Einsparungen müsste wohl in die Stabilisierung der Ölproduktion fließen.

Das größere Problem bleibt die Zukunftsperspektive. Der 2020 unter dem früheren CEO Bernard Looney vorgestellte Umbau des Konzerns hin zu einem breit aufgestellten Energieunternehmen wurde bereits zurückgefahren. Analysten stellen zudem die Qualität der Upstream-Assets infrage.

Angesichts dieser Unsicherheiten wird BP weiterhin als potenzielles Übernahmeziel gehandelt. Ein Zusammenschluss mit Shell wäre auf dem Papier darstellbar: Eine Fusion könnte mit Einsparungen von nur 25 Prozent der jährlichen Verwaltungsausgaben von 16 Milliarden Dollar einen Aufschlag von 30 Prozent auf BPs Börsenwert von derzeit 68 Milliarden Pfund finanzieren. Doch kulturelle, regulatorische und wettbewerbsrechtliche Hürden wären enorm.

Auchincloss könnte mit kurzfristigen Maßnahmen für eine Erholung des Aktienkurses sorgen. Doch ob er BP für eine langfristige Zukunft wappnen kann oder nur Zeit für einen möglichen Käufer gewinnt, bleibt offen.

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