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BPCE und Generali bündeln Kräfte in der Vermögensverwaltung – Europas Finanzsektor konsolidiert sich weiter
Die französische Bank BPCE und der italienische Versicherer Generali fusionieren ihre Investmentsparten in einem 50-50-Joint-Venture, um der wachsenden Konkurrenz durch US-Vermögensverwalter zu begegnen. Das neu geschaffene Unternehmen wird mit einem verwalteten Vermögen von 1,9 Billionen Euro zum zweitgrößten Asset Manager Europas aufsteigen und nach Umsatz sogar die Spitzenposition einnehmen.
BPCE-CEO Nicolas Namias begründete die Entscheidung mit den Herausforderungen für europäische Vermögensverwalter im globalen Wettbewerb. „Natixis kann langfristig kein globaler Champion sein, und das gilt für fast alle Akteure in der Branche. Deshalb erleben wir eine Konsolidierungswelle,“ sagte Namias am Dienstag.
Generali steuert rund 600 Milliarden Euro zum Gemeinschaftsunternehmen bei und hat sich verpflichtet, zusätzlich 15 Milliarden Euro an sogenanntem „Seed Capital“ für neue Investitionen bereitzustellen. Die Führung der neuen Einheit übernimmt Woody Bradford, derzeit Leiter der Investmentabteilung von Generali, während Namias den Vorsitz des Verwaltungsrats übernimmt.
Die Unternehmen entschieden sich bewusst für ein Joint-Venture-Modell anstelle einer klassischen Fusion, um die Kontrolle über ihre jeweiligen Geschäftsbereiche zu behalten. „Wir wollten nicht tatenlos zusehen, sondern mit dieser Co-Control-Struktur eine innovative Lösung schaffen,“ erklärte Namias.
Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund einer zunehmenden Konsolidierung im europäischen Vermögensverwaltungsmarkt. Banken und Versicherer prüfen verstärkt, ob sie ihr Asset-Management-Geschäft ausbauen, mit Partnern zusammenarbeiten oder sich aus dem Sektor zurückziehen sollen.
Der Zusammenschluss stößt jedoch in Italien auf Widerstand. Mitglieder des Generali-Verwaltungsrats, die dem Minderheitsaktionär Francesco Gaetano Caltagirone nahestehen, stimmten gegen den Deal. Auch die rechtsgerichtete Regierung unter Giorgia Meloni äußerte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die nationalen Ersparnisse, die eine zentrale Rolle bei der Refinanzierung der italienischen Staatsverschuldung spielen. Generali-CEO Philippe Donnet wies die Befürchtungen zurück: „Die Vorstellung, dass italienische Ersparnisse ins Ausland fließen, ist absurd.“
Der Zusammenschluss von Natixis und Generali erfolgt, nachdem BPCE im vergangenen Jahr vergeblich versucht hatte, mit der Vermögensverwaltungssparte des französischen Versicherers Axa zu fusionieren. Stattdessen entschied sich Axa für eine Kooperation mit BNP Paribas.
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