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Chinesische Logistiker steigern Lagerhausanmietungen in den USA erheblich

Chinesische Logistik- und E-Commerce-Unternehmen erweitern massiv ihre Präsenz auf dem US-amerikanischen Lagerhausmarkt. Laut Prologis, dem weltweit größten Betreiber von Industrieimmobilien, entfielen bis zum dritten Quartal dieses Jahres etwa 20 Prozent der netto neu angemieteten Lagerflächen in den USA auf in China ansässige Third-Party-Logistics-Anbieter und E-Commerce-Firmen—a ein markanter Anstieg gegenüber den Vorjahren.

Getrieben wird diese Expansion durch Giganten wie Alibaba Group und JD.com sowie rasant wachsende Discount-Händler wie Shein und Temu. Diese Unternehmen mieten verstärkt Lagerflächen in wichtigen Logistikzentren nahe Häfen in Südkalifornien, New Jersey und Savannah, Georgia. In New Jersey allein haben chinesische Logistikfirmen bis zum dritten Quartal 5,6 Millionen Quadratfuß Lagerfläche angemietet—nahezu das Dreifache der Fläche, die sie im gesamten Jahr 2022 gemietet hatten, so Daten von JLL.

„Einige dieser Konzepte wachsen jährlich um 25 bis 50 Prozent“, erläutert Chris Caton, Managing Director für Global Strategy and Analytics bei Prologis. „Wenn man von einem Online-Umsatz von 5 auf 10 oder 10 auf 20 Milliarden US-Dollar wächst, benötigt man eine Lieferkette, die das unterstützen kann.“

Shein, ein in Singapur ansässiger Fast-Fashion-Anbieter, hat Lagerhäuser in Indiana und Kalifornien eröffnet und nutzt zusätzlich Third-Party-Logistics-Anbieter in den USA. Temu, die US-Tochter von PDD Holdings, integriert vermehrt amerikanische Marken und Händler mit lokal gelagerten Beständen in seine Discount-Plattform.

Diese Investitionen erfolgen vor dem Hintergrund geplanter regulatorischer Änderungen, die den Direktversand von China an US-Verbraucher erschweren könnten. Die Biden-Administration kündigte im September an, die Nutzung der „de minimis“-Regel einzuschränken, welche es ermöglicht, Pakete mit einem Wert unter 800 US-Dollar zollfrei und ohne Zollabfertigung in die USA zu bringen—eine Regelung, die chinesische E-Commerce-Anbieter intensiv genutzt haben.

„Unabhängig vom Ausgang der US-Präsidentschaftswahl verfolgen beide Parteien eine Politik, in der Zölle, insbesondere gegen China, eine Rolle spielen“, sagt Jason Tolliver, Leiter für Logistik und Industrieimmobilien bei Cushman & Wakefield. Viele Unternehmen lagern daher vermehrt Waren in den USA ein, um sich auf mögliche zusätzliche Zölle auf chinesische Produkte vorzubereiten.

Für Lagerhausbesitzer ist diese Entwicklung ein Lichtblick, da der US-Lagerhausmarkt nach der pandemiebedingten Nachfragespitze insgesamt rückläufig ist. Die Leerstandsrate für Industrieimmobilien stieg laut Cushman & Wakefield im dritten Quartal auf 6,4 Prozent—gegenüber 4,6 Prozent im Vorjahr und dem höchsten Wert seit Ende 2014.

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