Ticker
Huawei verstärkt Offensive auf dem chinesischen KI-Chipmarkt


Huawei will seinen Anteil am chinesischen Markt für KI-Chips ausbauen und damit die Dominanz von Nvidia in diesem Bereich herausfordern. Der chinesische Technologiekonzern setzt dabei auf den Bereich „Inference“, also die Anwendung von trainierten KI-Modellen, und positioniert seine neuesten Ascend-Chips als bevorzugte Hardware für chinesische Unternehmen.
Während Nvidia-GPUs nach wie vor die bevorzugte Wahl für das Training großer Sprachmodelle sind, setzt Huawei darauf, dass der Bedarf an leistungsfähiger Inferenz-Hardware mit der wachsenden Verbreitung von KI-Anwendungen steigt. „Training ist wichtig, aber es findet nur wenige Male statt“, sagte Georgios Zacharopoulos, ein leitender KI-Forscher bei Huawei. „Inference hingegen wird langfristig mehr Kunden bedienen.“
Das Unternehmen arbeitet aktiv daran, KI-Modelle, die auf Nvidia-Hardware trainiert wurden, auf die Ascend-Chips zu portieren. Da Nvidia und Huawei unterschiedliche Software-Ökosysteme nutzen, entwickelt Huawei Tools, um die Kompatibilität zu gewährleisten. Gleichzeitig drängt die chinesische Regierung große Tech-Konzerne dazu, verstärkt auf einheimische Lösungen wie die Ascend-Prozessoren zu setzen.
Trotz regulatorischer Hürden durch US-Exportkontrollen, die Nvidia zwingen, in China nur eingeschränkte H20-Chips anzubieten, bleibt das Interesse an Nvidias GPUs groß. Huawei hat jedoch mit dem neuen Ascend 910C eine überarbeitete Version seines Chips angekündigt, die Entwicklerfreundlichkeit und Leistung verbessern soll.
Analysten sehen allerdings weiterhin technische Herausforderungen. Die Konnektivität zwischen den Chips in großen Rechenclustern sei ein Engpass, der die Skalierbarkeit von Huaweis Lösung begrenze. Auch die weit verbreitete Nutzung von Nvidias CUDA-Software stellt eine Hürde dar, die Huawei mit optimierter Software und technischen Anpassungen zu überwinden versucht.
Nach Schätzungen von SemiAnalysis verkaufte Nvidia im vergangenen Jahr rund eine Million H20-Chips in China und erzielte damit einen Umsatz von 12 Milliarden US-Dollar – doppelt so viele Chips wie Huawei mit seinem Ascend 910B. Dennoch warnen Insider vor Engpässen bei Huaweis Produktionskapazitäten aufgrund von US-Sanktionen, die den Zugang zu moderner Halbleiterfertigungstechnologie erschweren.
Chinesische Unternehmen wie DeepSeek setzen zunehmend auf kosteneffiziente Inferenzmethoden, um trotz geringerer Hardwareleistung konkurrenzfähig zu bleiben. Huawei unterstützt diesen Ansatz aktiv, indem es Entwickler bei der Anpassung ihrer Modelle auf Ascend-Chips unterstützt.

Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.
