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Jefferies enttäuscht mit Quartalszahlen – ein schlechtes Omen für das Investmentbanking 2025


Jefferies Financial Group hat mit einem Umsatzrückgang von 8 Prozent im ersten Geschäftsquartal Anleger und Analysten enttäuscht – und damit frühzeitig Zweifel geweckt, ob 2025 tatsächlich das erhoffte Comeback für das globale Investmentbanking bringt. Der ausgewiesene Erlös lag bei 1,6 Mrd. US-Dollar, rund 15 Prozent unter dem Analystenkonsens (Visible Alpha). Das Unternehmen gilt traditionell als Frühindikator für die Geschäftsentwicklung auf dem Kapitalmarkt.
Im Gegensatz zu seinen großen US-Rivalen wie JPMorgan, Goldman Sachs oder Morgan Stanley ist Jefferies fast ausschließlich auf Investmentbanking und Handel spezialisiert. Rund 90 Prozent der Erlöse stammen aus diesen Sparten, während die integrierten Großbanken zusätzlich auf Erträge aus Kredit- und Einlagengeschäft oder Vermögensverwaltung bauen können.
Besonders schwach entwickelte sich das Emissionsgeschäft. Die Einnahmen aus dem Equity Underwriting fielen um 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr – doppelt so stark wie vom Markt erwartet. Auch die Einnahmen aus dem klassischen Beratungsgeschäft (M&A, Corporate Finance) enttäuschten: Das Plus von 17 Prozent lag klar unter dem erwarteten Zuwachs. Der Handel, zweite tragende Säule des Investmentbankings, kam ebenfalls unter Druck: Das Trading-Volumen bei Aktien und Anleihen ging um 4 Prozent zurück.
Dass ausgerechnet Jefferies, unter CEO Rich Handler einer der konstantesten Akteure an der Wall Street, unter den Erwartungen bleibt, sorgt für Nervosität. Die Erwartung war, dass ein Regierungswechsel in den USA neue Impulse für IPOs und Fusionen liefert. Stattdessen drücken geopolitische Unsicherheit und neue Zölle auf die Risikobereitschaft der Kunden.
Trotz der kurzfristigen Schwäche sieht sich Jefferies langfristig gut positioniert. Seit 2019 hat die Bank die Zahl ihrer Managing Directors um 70 Prozent erhöht und pflegt enge Beziehungen zu Private-Equity-Firmen – ein Segment, das laut Bain & Company noch immer über 1,2 Bio. US-Dollar an nicht investiertem Kapital verfügt.
Im Markt für Fusionen und Übernahmen ist der Knoten bislang nicht geplatzt: Erst 161 Transaktionen mit einem Volumen über 1 Mrd. Dollar wurden 2025 gemeldet – deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum, so Daten von LSEG. Die Hoffnung bleibt, dass sich bei verbesserten Rahmenbedingungen ein Nachholeffekt einstellt.

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