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Lloyds Banking Group verliert erste Runde im Rechtsstreit mit HMRC – £1 Mrd. Steuernachzahlung droht


Lloyds Banking Group hat im langjährigen Steuerstreit mit der britischen Steuerbehörde HM Revenue & Customs (HMRC) eine erste Niederlage erlitten. Ein Tribunal in London entschied, dass die Bank eine Steuerforderung in Höhe von £1 Mrd. begleichen muss.
Im Kern des Streits steht der steuerliche Umgang mit Verlusten, die Lloyds nach der Übernahme von Halifax Bank of Scotland (HBOS) im Jahr 2008 verbuchte. Die britische Regierung hatte den £12 Mrd. schweren Rettungsdeal inmitten der globalen Finanzkrise vermittelt.
Nur zwei Jahre nach der Übernahme zog sich Lloyds aus Irland zurück und wickelte sein dortiges Geschäft ab, nachdem 90 Prozent der irischen Gewerbeimmobilienkredite als notleidend eingestuft worden waren. Die Bank beanspruchte daraufhin Steuererleichterungen für die Verluste aus diesen Transaktionen.
HMRC argumentiert jedoch, dass der geplante Steuerabzug ein maßgeblicher Faktor für Lloyds’ Rückzug aus Irland gewesen sei und verweigerte die Steuervergünstigungen. Zwei Richter befassten sich bereits 2022 mit dem Fall, ihr Urteil wurde jedoch erst im vergangenen Monat veröffentlicht.
Lloyds kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung beim Upper Tribunal einzulegen, womit ein langwieriger Rechtsstreit droht. Die Bank betonte, sie sei „einer der größten Steuerzahler Großbritanniens“ und „verpflichtet, alle fälligen Steuern zu zahlen“.
Ein mit der Angelegenheit vertrauter Insider erklärte, dass Lloyds im Halbjahresbericht im Juli voraussichtlich eine Zahlung von £955 Mio. an die Steuerbehörde ausweisen werde. Auf die Gewinne der Bank habe dies jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen, da die Zahlung durch einen Steueranspruch ausgeglichen werde.
HMRC zeigte sich zufrieden mit dem Urteil und bekräftigte, dass der Einspruch von Lloyds keine Grundlage habe: „Wir freuen uns, dass das Tribunal unsere Position bestätigt hat.“

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