Ticker
Louis Vuitton steigt ins Kosmetikgeschäft ein – Expansion in neue Luxussegmente


Louis Vuitton erweitert sein Portfolio und bringt im Herbst eine eigene Kosmetiklinie auf den Markt. Der französische Luxuskonzern setzt dabei auf die Expertise der britischen Star-Make-up-Artistin Pat McGrath, die als Kreativdirektorin die Produktentwicklung verantwortet.
Mit 55 Lippenstiften, zehn Lippenbalsamen und acht Lidschattenpaletten startet die Marke in 116 Louis Vuitton-Boutiquen weltweit. Begleitend wird eine Kollektion von Kosmetiketuis und kleinen Lederwaren eingeführt, inspiriert von den historischen Vanity Cases, die Louis Vuitton bereits 1854 fertigte. Herstellung und Verpackung erfolgen vollständig in Frankreich.
Die Expansion in den Beauty-Sektor ist die erste große Initiative von CEO Pietro Beccari, seit er Anfang 2023 von Dior zu Louis Vuitton wechselte. Sie markiert einen weiteren Schritt in der Transformation der Marke von einem klassischen Modehaus hin zu einer „kulturellen Marke“.
„Beauty ist Teil des Lebens – für junge Menschen, Männer, Frauen, für alle“, sagte Beccari in einer Video-Konferenz. Ziel sei es, einen weiteren Zugang zur Marke zu schaffen, insbesondere nachdem steigende Preise für Handtaschen und Schmuck viele junge Käufer abgeschreckt hätten.
Das Luxussegment für dekorative Kosmetik ist hart umkämpft. Prada, Celine und Dries Van Noten sind in den letzten fünf Jahren in den Markt eingetreten, während Chanel, Dior und Giorgio Armani die etablierten Akteure bleiben. Doch Louis Vuitton hat bewiesen, dass es erfolgreich in neue Kategorien expandieren kann. Bei der Einführung seiner Parfumlinie 2016 setzte das Unternehmen ausschließlich auf den Direktvertrieb in eigenen Boutiquen – ein Modell, das auch für Kosmetik gelten wird.
„Wir haben einige Tabus bei Louis Vuitton, und eines davon ist die Distribution“, betonte Beccari. „Sie werden Louis Vuitton niemals in Sephora finden.“
Die Expansion kommt in einer Phase abkühlender Nachfrage nach Luxusmode, während der Beautymarkt weiter wächst. LVMH meldete für 2024 einen Umsatzanstieg von 4 Prozent im Bereich Parfums und Kosmetik, während die Mode- und Lederwarensparte um 1 Prozent rückläufig war.
Beccari deutete an, dass die Beauty-Linie erweitert werden könnte: „Hautpflege, Foundation – alles ist möglich.“ Gleichzeitig baut Louis Vuitton sein Interior-Segment aus und wird im April auf der Salone del Mobile in Mailand neue Möbelkollektionen präsentieren.

Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.
