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Private Equity verzeichnet erstmals seit Jahrzehnten Rückgang – Investoren ziehen sich zurück


Das weltweite Private-Equity-Vermögen ist 2024 erstmals seit Jahrzehnten gesunken. Laut einem Bericht von Bain & Company verwalteten Buyout-Fonds im Juni vergangenen Jahres 4,7 Billionen US-Dollar – ein Rückgang um 2 Prozent im Vergleich zu 2023.
Die Entwicklung ist historisch: Selbst in der Finanzkrise 2008 wuchs das verwaltete Vermögen der Branche weiter. Doch nun kämpfen Private-Equity-Fonds mit einer Kombination aus schwachem Dealflow, ausbleibenden Exits und einem 3-Billionen-Dollar-Portfolio nicht realisierter Investitionen.
Die geringe Kapitalrückführung belastet vor allem institutionelle Investoren wie Pensionsfonds, die auf regelmäßige Ausschüttungen angewiesen sind. 2024 fiel die Ausschüttungsquote der Branche auf 11 Prozent des Nettovermögens – den niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt.
„Es kommt mehr Geld aus der Kasse heraus als hinein“, sagte Hugh MacArthur, Leiter der globalen Private-Equity-Praxis von Bain & Company. „Die Liquiditätssituation der Fonds bleibt angespannt.“
Investoren reagieren mit Zurückhaltung bei neuen Zusagen. Die Mittelzuflüsse in Private-Equity-Fonds brachen 2024 um 23 Prozent auf 401 Milliarden Dollar ein – das niedrigste Volumen seit 2020. Gleichzeitig überstieg das Volumen der verkauften Beteiligungen mit 468 Milliarden Dollar die neuen Zuflüsse, da sich M&A- und Kapitalmärkte langsam erholten.
Ein schnelles Ende der Krise ist nicht in Sicht. Die Branche hält heute fast doppelt so viele Vermögenswerte wie 2019, doch das jährliche Verkaufsvolumen ist kaum gestiegen. Bain geht davon aus, dass die Abarbeitung des Bestands noch drei bis vier Jahre dauern wird.
Parallel geraten die Gebühreneinnahmen unter Druck. Das traditionelle „2-Prozent“-Managementfee-Modell wird zunehmend durch Co-Investments verwässert, bei denen Staatsfonds und Pensionskassen direkt investieren und Gebühren umgehen. Zudem gewinnen sogenannte Evergreen Funds mit niedrigeren Gebühren an Bedeutung – ein Trend, den Blackstone und Apollo Global gezielt vorantreiben.

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