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René Benko: Ermittlungen wegen Millionenverschiebungen bei Signa weiten sich aus

Wiener Strafverfolger beschuldigen René Benko, in den Monaten vor dem Zusammenbruch seines Signa-Imperiums Dutzende Millionen Euro beiseitegeschafft zu haben – darunter möglicherweise auch über den umstrittenen Verkauf eines italienischen Luxus-Anwesens für 46 Millionen Euro an eine Stiftung, die laut Ermittlern faktisch unter seiner Kontrolle stand.

Benko, einst Eigentümer von Prestige-Immobilien wie dem Chrysler Building in New York, einem Anteil an Selfridges in London und mehreren deutschen Kaufhäusern, sitzt seit Januar in Untersuchungshaft. Ihm wird schwerer Betrug, Veruntreuung und betrügerische Insolvenz vorgeworfen.

Laut einem 38-seitigen Haftbefehl, der der Financial Times vorliegt, hat Benko Investoren über den wahren Zustand von Signa getäuscht und gleichzeitig Geld und Wertgegenstände aus dem Unternehmen gezogen.

Zu den fraglichen Vermögensübertragungen gehören:

  • Ein 46-Millionen-Euro-Luxusanwesen in Italien, das an eine Stiftung verkauft wurde, deren offizielle Kontrolle bei Benkos Mutter lag. Die Bezahlung erfolgte nicht in Bar, sondern mit wertlosen Signa-Aktien, da die Tochtergesellschaft wenig später insolvent wurde.
  • Ein 8-Millionen-Euro-Möbelbestand aus einer Innsbrucker Villa, dessen Besitz er verschleiert haben soll.
  • Eine 90.000-Euro-Patek-Philippe-Uhr und teure Jagdgewehre, die den Ermittlern zufolge Teil eines gezielten Vermögenstransfers waren.
  • Eine 2-Millionen-Euro-Zahlung an eine ihm nahestehende Person – Teil einer Reihe von Überweisungen zwischen 2018 und 2023 in Höhe von insgesamt 15,5 Millionen Euro.
  • Eine Vorauszahlung von 360.000 Euro für eine Immobilie in Innsbruck, die für vier Jahre Miete gedacht war, aber laut Ermittlern „keine objektive Rechtfertigung“ hatte.

Während Benko mutmaßlich Vermögenswerte aus dem Unternehmen abzog, versicherte er Investoren gleichzeitig, dass er persönlich 35 Millionen Euro in eine 350-Millionen-Euro-Kapitalerhöhung von Signa Holding einbringen werde.

Die Ermittler vermuten jedoch, dass das Geld in Wirklichkeit von zwei Geschäftspartnern stammte und über verschachtelte Signa-Gesellschaften umgeleitet wurde, um die Herkunft zu verschleiern. Diese Konstruktion habe Benko dann fälschlicherweise als eigenes Investment ausgegeben.

Das einst 5 Milliarden Euro schwere Signa-Imperium begann Ende 2023 zusammenzubrechen, als die Signa Holding Insolvenz anmeldete. Benko selbst meldete im März persönliche Insolvenz an.

Neben Österreich ermitteln auch München, Berlin und italienische Behörden gegen den Unternehmer. In Italien wurde bereits ein Haftbefehl wegen verdächtiger Zahlungen an lokale Beamte erlassen.

Benko selbst weist bislang alle Vorwürfe zurück. Sein Anwalt äußerte sich auf Anfrage nicht zu den neuen Entwicklungen.

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