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Schwedische Ermittlungen gegen Northvolt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt steht vor einer weiteren Krise: Schwedische Staatsanwälte bereiten eine Untersuchung wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung vor, nachdem ein Mitarbeiter des Unternehmens bei einer Explosion in dessen Gigafactory ums Leben kam. Die Ermittlungen kommen zu einem Zeitpunkt, in dem Northvolt zudem mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten kämpft.

Die Explosion ereignete sich im November des vergangenen Jahres in der subarktischen Fabrik von Northvolt, bei der ein 25-jähriger Mitarbeiter schwer verletzt wurde und später seinen Verletzungen erlag. Die schwedischen Staatsanwälte planen, dem Unternehmen in den kommenden Wochen eine förmliche Ermittlungsanzeige zuzustellen. Christer B Jarlås, Umweltstaatsanwalt in Schweden, bestätigte dies gegenüber der Financial Times. „Wir haben bereits zahlreiche Mitarbeiter des Unternehmens befragt und wollen nun jemanden befragen, der für das Unternehmen sprechen kann“, so Jarlås.

Die Explosion und der Tod des Mitarbeiters führten zu einem vollständigen Produktionsstopp bei Northvolt. Dies zog erhebliche Beschwerden von Kunden nach sich, darunter der Nutzfahrzeughersteller Scania, der sich über langsame Lieferungen beklagte. BMW, einer der größten Aktionäre und frühesten Kunden von Northvolt, kündigte in diesem Sommer einen Batterieauftrag im Wert von 2 Milliarden US-Dollar aufgrund von Verzögerungen bei den Lieferungen.

Inmitten dieser Herausforderungen gab Northvolt diesen Monat bekannt, dass das Unternehmen mehr als ein Fünftel seiner Arbeitsplätze abbauen und mehrere Geschäftsbereiche, darunter die Produktion von Aktivmaterialien, Recycling und Energiespeicherung, einstellen wird. Darüber hinaus könnten geplante Fabrikprojekte in Schweden, Deutschland und Kanada verzögert werden.

Finanziell steht Northvolt ebenfalls unter erheblichem Druck. Trotz der bisherigen Kapitalbeschaffung in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar kämpft das Unternehmen aktuell um frisches Kapital. Eine Finanzierungsrunde, die deutlich länger dauert als erwartet, wirft Fragen über die Zukunft des Unternehmens auf. Die größten Anteilseigner von Northvolt sind Volkswagen und Goldman Sachs Asset Management.

Am Freitag sollen Gläubiger eines Kredits über 5 Milliarden US-Dollar zusammentreffen, um über die Zukunft des Darlehens zu beraten, von dem 1,5 Milliarden US-Dollar noch nicht ausgezahlt wurden. Northvolt hat die Beratungsfirma Teneo beauftragt, um Ratschläge zur Umstrukturierung zu erhalten.

Peter Carlsson, CEO und Mitbegründer von Northvolt, erklärte, dass das Unternehmen in intensiven Gesprächen mit Investoren stehe, die deutliche Kostensenkungen und einen klareren Weg zur Profitabilität fordern. Die schwedische Regierung hat eine staatliche Rettung des Unternehmens bereits ausgeschlossen.

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