Setze dich mit uns in Verbindung

GEWINNERmagazin.de

Ticker

Tencent steigt mit 1,2 Mrd. Euro bei Ubisoft-Tochter ein – Lizenzgeschäft für Blockbuster-Franchises soll Bilanz stabilisieren

Ubisoft verkauft 25 Prozent einer neuen Tochtergesellschaft an Tencent für 1,2 Milliarden Euro. Die Einheit soll künftig die drei größten Spiele-Franchises des französischen Publishers betreiben: Assassin’s Creed, Far Cry und Rainbow Six. Der Deal bewertet die neue Gesellschaft mit rund 4 Milliarden Euro und stärkt Ubisoft inmitten massiver operativer und bilanzieller Probleme.

Der Spieleentwickler mit Sitz in Paris reagiert mit dem Schritt auf einen Umsatzrückgang von knapp einem Drittel innerhalb der ersten neun Monate seines laufenden Geschäftsjahres. Der Aktienkurs des Unternehmens, das aktuell mit lediglich 1,7 Mrd. Euro bewertet wird, liegt über 33 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Tencent – bereits mit rund 10 Prozent an Ubisoft beteiligt – hatte 2022 auch fast die Hälfte der Beteiligungsgesellschaft der Gründerfamilie Guillemot übernommen, um deren Refinanzierung zu sichern. Mit dem neuen Investment erhält das chinesische Tech-Konglomerat einen signifikanten Einfluss auf das Premium-Portfolio der Franzosen.

Ubisoft wird dem neuen Unternehmen eine exklusive, unbefristete Lizenz für die drei Titel gewähren und künftig über Lizenzgebühren am Erfolg beteiligt. Die Entwicklerteams der Marken wechseln vollständig in die neue Tochter. Ziel sei es, langfristig stabile Einnahmen zu sichern und das Geschäftsmodell zu vereinfachen, erklärte CEO Yves Guillemot: „Wir schaffen die Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum und finanzielle Stabilität.“

Die Einigung folgt auf enttäuschende Ergebnisse, mehrfache Spielverzögerungen und interne Skandale. Ein Gerichtsverfahren wegen sexueller Belästigung gegen ehemalige Ubisoft-Manager läuft derzeit in Frankreich. Die schlechte Performance hatte Investoren zuletzt verunsichert, ebenso wie ein im Herbst gesenkter Ausblick: Für das Geschäftsjahr 2024/25 rechnet Ubisoft nur noch mit Net Bookings von rund 1,9 Mrd. Euro.

Ursprünglich hatten Ubisoft und seine Berater versucht, Private-Equity-Investoren für die neue Einheit zu gewinnen. Laut Insidern scheiterte dies an der Dealstruktur. Tencent, das schon früher Interesse an mehr Einfluss signalisierte, nutzte das Momentum und dürfte seinen strategischen Fußabdruck im europäischen Gaming-Markt damit weiter festigen.

Ein vollständiger Kontrollwechsel erscheint jedoch unwahrscheinlich. Laut Insidern würde ein solcher Versuch auf Widerstand des französischen Staats stoßen, der Ubisoft – ähnlich wie bei anderen strategischen Assets – als wirtschaftlich sensibel einstuft.

Der Abschluss der Transaktion wird bis Ende des Jahres erwartet. Ubisoft kündigte an, Details zu seiner künftigen Struktur und strategischen Ausrichtung „zu gegebener Zeit“ offenzulegen. Neben der Arbeit an neuen Titeln will sich das Unternehmen künftig stärker auf Serien wie Just Dance, Ghost Recon und The Division konzentrieren.

Weiterlesen

Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.

Klicke, um zu kommentieren

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr in Ticker

Nach oben