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Trump-Regierung kürzt Milliardenaufträge für Berater – Deloitte und Accenture unter Druck


Die US-Regierung verschärft ihre Sparmaßnahmen und fordert zehn der größten Unternehmensberater auf, Milliardenverträge mit dem Staat zu rechtfertigen. Betroffen sind unter anderem Deloitte, Accenture, Booz Allen Hamilton, Guidehouse und IBM.
Seit Donald Trumps Amtseinführung wurden bereits über 30 Beraterverträge im Wert von insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar gekündigt oder reduziert – mehr als in jedem ganzen Jahr zuvor. Besonders betroffen ist ein Rahmenvertrag für IT-Dienstleistungen der Internal Revenue Service (IRS), der ursprünglich über sieben Jahre laufen sollte.
„Nur Dienstleistungen mit nachweisbarem Mehrwert für Steuerzahler werden fortgeführt“, sagte Josh Gruenbaum, Chef der Federal Acquisition Service, die staatliche Beschaffungsprozesse koordiniert. Die drastischen Kürzungen sind Teil der von Elon Musk geleiteten Department of Government Efficiency (Doge), die ineffiziente Staatsausgaben eliminieren soll.
Betroffen sind zahlreiche Bundesbehörden, darunter das Verteidigungsministerium, die Einwanderungsbehörde und das Sozialversicherungsamt. In mindestens fünf Fällen wurde die Streichung explizit mit der Abschaffung von Diversity, Equity & Inclusion-Programmen begründet. Ein Vertrag mit Booz Allen Hamilton wurde teilweise gekündigt, um „den Diversity-Executive-Orders gerecht zu werden“, wie aus Regierungsunterlagen hervorgeht.
Die finanziellen Auswirkungen auf die Beraterbranche sind noch unklar. Während einige Verträge nur teilweise gestrichen wurden, stehen andere möglicherweise vor einer Neuvergabe unter neuen Bedingungen. Analysten prognostizieren, dass das Managementberatungsvolumen im öffentlichen Sektor 2025 stagnieren und 2026 sogar zurückgehen könnte.
Hinter den Kulissen versuchen Führungskräfte der betroffenen Unternehmen, Trump-Vertreter von der Notwendigkeit ihrer Beratungsleistungen zu überzeugen. Ein hochrangiger Regierungsbeamter stellte jedoch klar: „Jeder Vertrag wird überprüft. Niemand kann behaupten, dass alles geschäftskritisch ist.“
Das Verteidigungsministerium führt parallel eine eigene Prüfung durch, mit einer Frist bis April. Die Veterans Affairs-Behörde hat ihre Analyse bereits abgeschlossen und 585 Verträge gestrichen – weniger als ein Prozent ihres Portfolios, was jedoch zu einem kurzfristigen Anstieg der Aktienkurse betroffener Unternehmen führte.
Branchenanalysten warnen vor weitreichenden Folgen. „Kürzungen sollten durch den gezielten Aufbau staatlicher Kompetenz ersetzt werden“, sagte Benjamin Brunjes von der University of Washington. „Das wird nicht passieren, stattdessen drohen Unterbesetzung und der Verlust von Fachwissen.“
Einige Berater sehen dennoch Chancen. Nach Abschluss der ersten Kürzungsrunde könnte sich die Trump-Regierung verstärkt für die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen oder die Einführung effizienterer IT-Lösungen interessieren.

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