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Wachsende Existenzsorgen in der deutschen Wirtschaft: Unternehmen unter Druck
Die wirtschaftlichen Existenzängste deutscher Unternehmen nehmen weiter zu. Laut einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts stieg der Anteil der Unternehmen, die ihre wirtschaftliche Existenz bedroht sehen, im November auf 7,3 Prozent, verglichen mit 6,8 Prozent im Oktober. „Der kontinuierliche Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen dürfte sich fortsetzen“, warnt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen.
Zentraler Grund für die angespannte Lage ist der Auftragsmangel, der in vielen Branchen zu erheblichen Liquiditätsengpässen führt. Gleichzeitig belasten gestiegene Betriebs- und Personalkosten sowie die anhaltende Kaufzurückhaltung die Unternehmen. Hinzu kommen steigende bürokratische Anforderungen und hohe Energiekosten, die den Kostendruck zusätzlich verschärfen. Die zunehmende internationale Konkurrenz verschärft die Situation weiter.
Besonders kritisch ist die Lage im verarbeitenden Gewerbe, wo 8,6 Prozent der Unternehmen von tiefgreifenden wirtschaftlichen Problemen berichten. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 6,4 Prozent. Im Einzelhandel sehen sich sogar 13,8 Prozent der Unternehmen existenziell bedroht, ein deutlicher Anstieg gegenüber 10,3 Prozent im Oktober.
Im Bauhauptgewerbe, trotz der anhaltenden Krise im Wohnungsbau, zeigt sich ein leichter Rückgang der Sorgen: 7,9 Prozent der Betriebe melden wirtschaftliche Probleme, gegenüber 8,9 Prozent im Vorjahr. Auch im Dienstleistungssektor gab es eine Entspannung, mit 5,8 Prozent der Unternehmen, die wirtschaftliche Schwierigkeiten verzeichnen, im Vergleich zu 6,8 Prozent im Vorjahr.
Die jüngsten Daten bestätigen den Trend steigender Unternehmensinsolvenzen, der sich laut Ifo-Institut voraussichtlich fortsetzen wird. Die Kombination aus strukturellen Herausforderungen, gestiegenen Kosten und fehlender Nachfrage könnte für viele Unternehmen zur Belastungsprobe werden.