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China warnt Walmart: Druck auf chinesische Lieferanten könnte Konsequenzen haben


Peking hat Walmart-Vertreter einbestellt, nachdem Beschwerden eingegangen waren, dass der US-Einzelhändler chinesische Zulieferer unter Druck setze, Preise zu senken, um die gestiegenen US-Zölle abzufedern. Dies berichten staatliche Medien sowie mit der Angelegenheit vertraute Personen. Chinesische Behörden warnten, dass ein solches Vorgehen gegen bestehende Verträge verstoßen und den Markt stören könnte.
Hintergrund ist die jüngste Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, chinesische Importe mit zusätzlichen 20 Prozent zu verzollen. Während Walmart höhere Preise an Kunden weitergeben könnte, fürchtet das Unternehmen negative Reaktionen von Konsumenten und Politik. Stattdessen versuchen große US-Händler wie Walmart, Rabatte von Lieferanten in China zu erzwingen oder deren Produktion in andere Länder zu verlagern.
Die anhaltenden Handelsstreitigkeiten setzen auch China unter Druck. Die exportorientierte Wirtschaft kämpft mit Überkapazitäten und schwacher Inlandsnachfrage. In Reaktion auf die verschlechterten Beziehungen haben viele US-Firmen bereits begonnen, ihre Abhängigkeit von China zu reduzieren, indem sie Fertigungskapazitäten nach Südostasien oder andere Regionen verlagern.
Beim Treffen am Dienstag in Peking stellten chinesische Beamte klar, dass es als „unverantwortlich“ gelte, wenn Walmart die Kosten der Zölle einseitig auf chinesische Zulieferer abwälze. Es wurde angedeutet, dass Verstöße rechtliche Folgen haben könnten. Staatsmedien wie China Central Television äußerten sich auf sozialen Medien unmissverständlich: Falls Walmart weiter Druck auf Lieferanten ausübe, werde Peking nicht nur mit Worten reagieren.
Die China Chamber of Commerce for Import and Export of Textiles, eine staatlich unterstützte Handelsorganisation, bestätigte am Mittwoch, dass sie Beschwerden über Preisdruck durch große US-Einzelhändler erhalten habe und bereit sei, die Interessen chinesischer Unternehmen zu verteidigen.
Walmart erklärte, man arbeite eng mit seinen Lieferanten zusammen, um Kunden bestmögliche Preise zu bieten und wolle in der aktuellen Situation tragfähige Lösungen finden. Gleichzeitig betonte das Unternehmen, dass China einer der wichtigsten Märkte für Walmart sei und die dortigen Lieferketten essenziell für den globalen Erfolg des Konzerns blieben.
China spielt trotz seiner wirtschaftlichen Bedeutung für Walmart eine relativ kleine Rolle im globalen Geschäft. Der Einzelhändler erzielte zuletzt rund fünf Milliarden US-Dollar Umsatz in China, ein Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – aber weniger als drei Prozent des Gesamtumsatzes.
Die wirtschaftlichen Spannungen zeigen erste Auswirkungen: Chinas Exportwachstum hat sich in den ersten beiden Monaten des Jahres abgeschwächt, ein Zeichen dafür, dass die neuen Zölle beginnen, sich bemerkbar zu machen. China hat seinerseits Vergeltungsmaßnahmen eingeleitet, darunter Zölle auf US-Agrarprodukte wie Sojabohnen.

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