Ratgeber
Gläubiger oder Investor – so kannst Du in Startups investieren
Startups sind eine spannende Angelegenheit – nicht nur für die Gründer selbst, sondern auch für Anleger. Hier locken hohe Gewinne, gleichzeitig ist ein Investment in Startups auch mit gewissen Risiken verbunden.
Wer sich der Risiken bewusst ist und auf dieser Grundlage bewusste Entscheidungen trifft, für den kann in Startups investieren eine sinnvolle alternative Anlageform zu klassischen Anlagen sein.
In Startups investieren: Die Perspektive entscheidet
Es gibt mehrere Möglichkeiten, in ein Startup zu investieren. Im Grunde unterscheiden sich die Möglichkeiten nach der Perspektive. So können Anleger entweder als Gläubiger oder als Investor in Startups investieren. Die Grundzüge sind dabei die gleichen: Ein Geldgeber überlässt sein Kapital dem Startup, damit es damit arbeiten kann. Doch das Verhältnis zwischen Anleger und Firma unterscheidet sich in beiden Varianten deutlich voneinander.
Als Gläubiger in Startups investieren
Zunächst einmal soll die Rolle des Gläubigers näher beleuchtet werden. Hier tritt der Anleger an die Stelle einer Bank und gewährt dem Startup mit seinem Kapital gewissermaßen ein Darlehen. Wie bei jedem anderen Darlehen auch wenn Gläubiger in Startups investieren ein fester Zinssatz und eine Laufzeit vereinbart. In der Regel ist diese Einlage endfällig – das bedeutet, das Startup zahlt während der Laufzeit nur die Zinsen. Das Kapital wird erst am Ende in einer Summe zurückgezahlt. Da in Startups zu investieren eher ein riskantes Investments ist, spiegelt sich dieses Risiko auch im Zinssatz wider. Dieser kann zwischen zehn und 15 Prozent liegen, teilweise sogar deutlich höher. Das Startup hat so einen Anreiz, möglichst schnell hohe Gewinne zu erwirtschaften. Dieser Druck kann sich jedoch bei zu hohen Zinsen auch negativ auswirken – das sollten Anleger bei den Verhandlungen bevor sie in in Startups investieren berücksichtigen. Es bringt nichts, einen vielversprechenden Zins zu vereinbaren, wenn das Unternehmen am Ende pleite geht und man möglicherweise das eingesetzte Geld komplett verliert.
Eine bekannte Plattform für Anleger, die gerne in Startups investieren möchten, ist das Portal Auxmoney. Hier können Investoren im Vorfeld Kriterien einstellen, die sie bei der Auswahl des richtigen Investments unterstützen. Wie bei anderen Anlagen auch, gilt hier das Prinzip der Diversifikation – also nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern die Anlagen zu streuen. Denn ein einzelnes Investment kann scheitern und im Zweifel ist dann das ganze Geld weg. Doch bei zehn oder 100 Investments fällt ein einzelner Fehlschlag nicht mehr so stark ins Gewicht.
Als Investor sich an Startups beteiligen
Wie bereits erwähnt, stellt die Beteiligung am Startup eine Alternative zum Gläubiger-Darlehen dar, um in in Startups zu investieren. Auch bei dieser Form des Investments überlassen Sie hier Ihr Kapital dem Startup, damit es damit arbeiten kann. Doch anstelle von kalkulierbaren Zinsen und einer fest vereinbarten Laufzeit erhalten Anleger hier etwas anderes: nämlich einen Anteil am Unternehmen. Durch dieses Miteigentum am Unternehmen erhalten Anleger eine Gewinnbeteiligung bei guter Geschäftsentwicklung. Allerdings geht dieses Investment auch in die andere Richtung: Bei Verlusten haften sämtliche Eigentümer des Startups voll mit.
Diese Variante des Investments ist zwar risikoreicher als die des Gläubigers, allerdings sind hier die Gewinnmöglichkeiten auch wesentlich höher. So sind Unternehmensgewinne nicht auf zehn oder 15 Prozent beschränkt. Auch der Anteil am Unternehmen selbst wächst bei guter Entwicklung mit der Zeit deutlich. Allerdings sollten sich Anleger auch der besonderen Bedingungen bewusst sein, wenn sie so in Startups investieren. Gerade die Anfangszeit ist für viele Startups eine große Herausforderung. Die Unternehmen sind oft froh, wenn sie ein ausgeglichenes Ergebnis oder „nur“ geringe Verluste einfahren. Die großen Gewinne gibt es meist erst Jahre später. Auch ein Ausstieg aus einer Beteiligung ist nicht auf die Schnelle umsetzbar.
Für die Beteiligung an Startups gibt es mittlerweile einige innovative Lösungen auf dem Markt.
- Companisto: Diese Plattform ist schon seit einigen Jahren auf dem Markt und gehört mittlerweile zu den bekannten Anbietern dieser Branche.
- Seedmatch: Diese Plattform ist in Deutschland der Marktführer, was Crowdinvesting angeht. Hier wurden schon die unterschiedlichsten Startups finanziert, die anschließend erfolgreich durchgestartet sind.
Fazit: In Startups investieren – lohnt sich das?
Der Gedanke, bei einem Startup von Anfang an dabei zu sein, ist für viele Anleger inspirierend. Jedoch sollte man sich stets bewusst sein, dass das Risiko eines Investments in ein Startup gerade zu Beginn sehr hoch ist. Deswegen sollte einem Anleger, in Startups investieren möchte, bewusst sein, dass er das Risiko eines Totalverlusts der Anlage niemals völlig ausschließen kann – auch wenn es Möglichkeiten gibt, diese Gefahr auf ein vertretbares Minimum zu reduzieren. Ein Anleger sollte auch die mentalen Fähigkeiten mitbringen, die es benötigt, auch in Krisenzeiten zu einem Unternehmen zu halten und schlechte Zeiten auszusitzen. Dann steht einem erfolgreichen Investment – egal ob als Gläubiger oder Miteigentümer – nichts mehr im Wege.
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.