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In Dubai leben und arbeiten
© Mohamed Ezzat

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Mohamed Ezzat, alias Moee: „Ich habe meine Kunden immer zu Freunden gemacht!“ (Part 1)

Villen in Dubai, Bugattis und internationale Promis – auf Instagram wirkt es so, als sei das Leben von Mohamed Ezzat, alias Moee, ein einziger Film. Im Interview verrät uns der aus Bonn stammende Vertriebler, wie es dazu kommen konnte – und gibt einmalige Einblicke in sein Mindset.

Mohamed Ezzat oder Moee, viele kennen dich von Instagram und Youtube. Dort hast du ein Video mit Dirk Kreuter gemacht und auch einen eigenen Kanal. Bist du ein Influencer?

Mohamed Ezzat, alias Moee: Ja, ich habe einen eigenen Kanal. Den habe ich allerdings in letzter Zeit ein wenig vernachlässigt, da ich sehr beschäftigt bin. Dabei hat der Kanal eine starke Resonanz gezeigt, obwohl er noch sehr neu war und ich das erste Mal solche Videos von mir, Mohamed Ezzat, selbst gemacht habe. Die Videos haben extrem viele Views dafür, dass ich am Anfang kaum Subscriber hatte. Es sind zwar mit der Zeit mehr geworden, ich habe aktuell aber aufgehört, es ist im Moment einfach nicht mein Fokus. Aber wer weiß: Vielleicht kommt demnächst mal wieder ein neues Video.

Mohamed Ezzat: So begann seine Karriere

Nicht schlecht. Die Leute scheinen also viel Interesse an deiner Person zu haben. Auf Instagram sieht man dich eigentlich immer mit schönen Autos an faszinierenden Orten, häufig mit bekannten Persönlichkeiten. Was machst du denn eigentlich, Mohamed Ezzat? Wie hat deine Karriere begonnen?

Mein Background ist das Verkaufen. Damit habe ich nach der Schule angefangen und dadurch bin ich groß geworden. Mich fasziniert am Verkaufen, dass es immer das gleiche Prinzip ist, egal was für ein Produkt du verkaufen möchtest. Ob du Mobilfunkverträge, Autos, Häuser oder Bananen verkaufen willst: verkaufen ist verkaufen – und ich kann das ganz gut.

Ich bin in Bonn aufgewachsen. Schon dort habe ich in jungen Jahren gemerkt, dass ich ein Verkaufstalent besitze. Zu meiner Schulzeit zum Beispiel waren Siemens Handys noch das Nonplusultra. Als ich in meiner Klasse von meinem neuen Siemens erzählt habe, wollten alle anderen es plötzlich auch kaufen. Einfach, weil ich es so überzeugend präsentiert habe. Ich habe dabei gemerkt, die Leute mögen meine Art, zu präsentieren. Sie gehen am nächsten Tag in die Geschäfte und kaufen sich das gleiche Handy wie ich. So hat sich der Verkaufssinn bei mir ausgeprägt. Nichtsdestotrotz: Natürlich kannst du verkaufen auch lernen, ich wurde auch nicht als perfekter Verkäufer geboren.

Wie wurde dann aus der Berufung ein Beruf?

Nach der Schule bin ich zu „the phone house“ in Bonn gegangen, einer britischen Unternehmenskette. Damals waren das die Größten in Europa, die Telefonverträge verkauft haben. Dort habe ich mich als Verkäufer beworben. Der Geschäftsführer dort hat mich direkt abgewimmelt, weil ich keine Berufserfahrung hatte. Darauf habe ich mit folgendem Vorschlag geantwortet: „Gib mir einen Monat, ich möchte nicht bezahlt werden und ich möchte keinen Vertrag. Ich will nur eine Art Praktikum. Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass du auf mich zukommst und mir eine Festanstellung anbietest.“ Er meinte dann lachend, dass ich ja sehr von mir überzeugt sei. Ich habe ihm gesagt: „Ja, das bin ich. Gib mir einfach die Chance und ich werde mich beweisen.“

Mohamed Ezzat

Am nächsten Tag habe ich dort angefangen und nach drei Tagen hatte ich alle Verkaufsrekorde gebrochen. Eine Festanstellung habe ich natürlich auch sofort bekommen. Ich habe denjenigen, der mich anfangs noch abwimmeln wollte, zunächst von mir überzeugt, was ja auch eine Art von verkaufen ist. Im Anschluss habe ich dort ein paar Jahre lang einen Riesenerfolg gehabt. Das war so mein erster richtiger Job als Verkäufer.

So kam Mohamed Ezzat nach Dubai

Wie alt warst du denn zu dem Zeitpunkt?

Damals war ich so achtzehn, neunzehn Jahre alt. In diesem Job habe ich etwas Wichtiges für das Leben gelernt: Du bist immer nur so gut wie deine letzte Performance. Ich habe gemerkt, wenn ich in die Firma reinkomme, wissen die großen Bosse wer ich bin und fragen nach mir. Der Umgang mit mir war sehr euphorisch und ganz anders als mit den anderen Verkäufern. Ich habe mit den Chefs dort also schnell ein sehr gutes Verhältnis gehabt und das auch aktiv gepflegt.

Das musst du dir mal vorstellen: Ich war nur ein kleiner Verkäufer und trotzdem hatte ich ständig Besuch von irgendwelchen Managern. Mit diesen Leuten habe ich mich deshalb auch mehr auseinandergesetzt. Ich habe mich gefragt: „Wie kann ich im Verkauf noch erfolgreicher werden, noch mehr umsetzen?“ Da wurde mir relativ schnell klar: Ich, Mohamed Ezzat, brauche ein Netzwerk. Ich musste an Leute kommen. Ich wollte nicht mehr darauf warten, dass Menschen zu mir in den Laden kommen. Die Leute sollten wegen meiner Referenzen aktiv auf mich zukommen. Deshalb habe ich mir mein Netzwerk aufgebaut.

Aber obwohl es in Deutschland so gut lief, wolltest du, Mohamed Ezzat, dennoch in Ausland…

In Deutschland habe ich irgendwann gemerkt: Ok, ich bin bei meinem Maximum angekommen. Ich war noch keine zwanzig und hatte einen neuen Mercedes. Als der mir von irgendwem zerkratzt wurde, habe ich zum ersten Mal über Auswandern nachgedacht. Es hat sich falsch angefühlt, dass ich hart arbeite, Geld verdiene und Leute mir dann aus Neid mein Auto zerkratzen.

„Also habe ich alles stehen und liegen lassen, bin ohne zu zögern nach Dubai geflogen!“

Ich hatte damals einen Freund, der zu dieser Zeit schon in Dubai lebte. Er hat mir schon viel erzählt und meinte: „Hey, du musst unbedingt mal hierherkommen. Du, hier, mit deiner Art – das wird für dich einfach nur ein Erfolg.“ Irgendwann saß ich samstags vor dem Fernseher und habe eine Reportage über Dubai geguckt. Da habe ich mir gedacht: „Weißt du was? Ich fliege jetzt da runter und übernehme mal eben so den Markt.“ Also habe ich alles stehen und liegen lassen, bin ohne zu zögern nach Dubai geflogen und hab nochmal von Null angefangen. Von heute auf morgen. Zu dem Punkt war ich 22 Jahre alt.

Das war also ein ziemlich großer Schritt damals, vor allem für dein junges Alter. Hast du dann in Dubai auch Verträge verkauft, so wie in Deutschland?

In Dubai ist das ganz anders als in Deutschland. Mobilfunkverträge zu verkaufen ist hier letzten Endes kein Job für Top-Verkäufer. In Dubai geht es um den „real estate“, Türme und Städte werden überall und in kurzer Zeit gebaut. Deshalb habe ich mich mit dem Thema genauer beschäftigt. Ich sah, dass viele Verkäufer in diesem Bereich arbeiten und gutes Geld damit verdienen. Dann habe ich mir gesagt:

„Wenn die das können, kann ich das auch.“

Das war immer mein Motto.

Dann habe ich angefangen mich zu bewerben und habe eine Absage nach der anderen bekommen, weil meine Englischkenntnisse eigentlich gar nicht vorhanden waren. Ich wusste, ich muss jetzt die Sprache lernen und habe jeden Tag von morgens bis abends daran gearbeitet, habe nur noch englische Filme geguckt und mich auf Englisch unterhalten.

Harte Tage und Erfolg

Rückblickend hat das mit dem Englisch lernen wohl gut funktioniert. Was war dein erster Job in Dubai?

Ich habe dann irgendwann doch einen Job bei einer Immobilienfirma bekommen. Das Verkaufsprinzip war für mich zwar das gleiche wie in Deutschland, aber das Produkt war ein ganz anderes. Vorher ging es immer nur um Handys, auf einmal waren es Immobilien. Ich habe mich dann darüber umfassend informiert, ich wollte alles wissen, um meine Kunden optimal beraten zu können.

Und danach ging es wieder richtig los?

Mein Ziel ist es, immer der Beste zu sein. Schon damals im phone house habe ich Verkaufsrekorde gebrochen. So war das auch in Dubai. Ich habe mich an den Besten orientiert. Ich habe mich nie mit dem Zweit- oder Drittbesten verglichen, die haben mich nicht interessiert. Klingt ein bisschen arrogant, aber das war wirklich mein Ziel. Ich habe mich nie mit weniger zufrieden gegeben. Nach ein paar Monaten habe ich dann meine erste Immobilie verkauft. So habe ich langsam den Dreh rausgekriegt. Als das Rad dann ins Rollen gekommen ist, war ich unaufhaltsam. Dann habe ich pro Monat im Durchschnitt fünfzehn Immobilien verkauft, der Zweitbeste hat vier bis fünf geschafft.

Mohamed Ezzat

Da wurden ja sicher fürstliche Provisionen fällig… Wie war das für dich?

Natürlich hatte nicht jede Immobilie die gleiche Provision. Ich habe Studio-Appartements, Ein-Zimmer-Wohnungen, Vier-Zimmer Wohnungen und auch Villen verkauft. Große Immobilien haben natürlich mehr Provision gebracht, also habe ich mich darauf konzentriert. Und ganz ehrlich: So viel Geld kannte ich bisher nur aus Monopoly. So richtig glauben konnte ich es zunächst nicht.

Ich habe mir aber immer gesagt: „Du wirst diesen Erfolg haben. Du wirst dieses Geld verdienen.“ Ich bin von Natur aus ein sehr positiver Mensch. Der Tag beginnt bei mir immer mit viel Energie und Power. Ich halte mich von negativen Menschen komplett fern. Sobald dich merke, da kommt was Negatives, bin ich weg.

So sieht Mohamed Ezzat seine Kunden

Wie ging es dann weiter mit dir im Immobilienbusiness?

So habe ich also bei der Immobilienfirma gearbeitet und hab hier und da mal zehntausend, mal hunderttausend Euro verdient. Die Nachfrage war zu dieser Zeit extrem aggressiv. Das heißt, selbst wenn ich nicht gearbeitet habe, riefen trotzdem immer Menschen an. Und das waren Käufer. Nicht Interessenten, Käufer. Leute, die gesagt haben: „Ich möchte dir jetzt den Scheck bringen!“. Ich hätte nicht viel tun müssen, eigentlich. Aber: Dann, wenn andere Leute feiern gegangen sind und am nächsten Tag bis mittags geschlafen haben, war ich um sieben Uhr morgens wach und hab bis spät abends Besichtigungen gemacht. Ich habe nie zu einen meiner Kunden gesagt: „Sorry, ich bin schon aus dem Büro raus, sie können mich gerne morgen nochmal anrufen.“ Das gab es bei mir nicht.

„Selbst wenn es um zwei Uhr morgens gewesen wäre – ich wäre ans Telefon gegangen.“

Der Kunde stand also trotz hoher Nachfrage noch so stark an erster Stelle bei Mohamed Ezzat?

Meine Kunden waren nicht nur Kunden für mich. Ich habe sie zu Freunden gemacht. Egal, wem ich irgendwann mal was verkauft habe, ich habe zu allen Kunden bis heute immer noch einen guten Draht. Ich pflege meine Kontakte. Denn Kunden bringen dir wieder neue Referenzen, Kunden oder Interessenten. Deshalb sollte man mit seinen Kontakten immer gut umgehen. Man verliert sich sonst auch schnell aus den Augen.

Also sind deine Kunden und dein Umfeld zu deinem Netzwerk geworden?

Absolut. Aber nicht nur des Geldes wegen: Menschen, die sich solche Objekte kaufen und auch direkt bezahlen, sind sehr erfolgreich im Leben. Mich hat das fasziniert, ich habe sehr viel von meinen Kunden lernen können. Was für andere Menschen nur ein Kunde ist, ist für mich ein Vorbild. Auch, wenn ich meinen eigenen Charakter habe, habe ich mich immer inspirieren lassen und vieles mitgenommen. Ich habe nur von den Besten lernen wollen und habe das in meinem Leben eingesetzt. Und ich hatte nur Erfolg damit.

Also warst du immer auf der Überholspur?

Ich bin mit nichts nach Dubai gekommen, bis auf einen kleinen Koffer. Ein paar Monate später habe ich mir eine riesige Villa mit fünf Zimmern und Pool zugelegt. Die habe ich damals mit meinem besten Freund geteilt. Wir hatten schicke Sportwagen, die alle vor der Tür standen. Du musst dir vorstellen: Du bist 22 Jahre alt und kommst auf einmal an so viel Geld. Was denkst du dir da? Richtig: Du wirst verrückt. Du denkst dir: „Alles klar, ich habe für immer ausgesorgt“. Dann lebst du natürlich in vollen Zügen, gehst schick essen und teuer einkaufen.

Dann kam 2008 die Weltwirtschaftskrise, und sie blieb auch ein paar Jahre. Der Immobilienmarkt ist komplett eingefroren, von heute auf morgen.

„Das Thema Immobilien verkaufen war damit gestorben – und ich hatte ein Problem.“

Den Zweite Teil des Interviews findest du hier!

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Chefredakteur des GEWINNERmagazins, PR-Experte und Gesicht hinter den Content und Blog-Strategien von internationalen Konzernen und erfolgreichen Unternehmern aus ganz Deutschland. Mehr unter rubenschaefer.de

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