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Ruben-Schäfer-Chefedakteur
© Marta Domańska

Meinung

Warum Synergieeffekte nicht existieren – und für deine Entwicklung trotzdem enorm hinderlich sind

In unserer Rubrik „Meinung“ beschäftigt sich Ruben Schäfer hin und wieder mit eigenartigen Eigenarten der Business-Welt. Heute geht es um Unternehmer, die andere Unternehmer volllabern wollen – und das natürlich kostenlos.

Wer kennt es nicht: Da wird man zu irgendeinem lokalen, kostenfreien Unternehmerevent eingeladen, der Punkt „Networking“ ist extra fett auf der Einladung hervorgehoben. Botschaft: Hier kannst du mit anderen Unternehmern reden und sie zu deinen Kunden machen. Klingt toll – und ist es ja von der Idee her auch. Es gibt nur ein Problem: Auf kostenlosen Veranstaltungen triffst du Menschen, die kein Geld ausgeben, um dort zu sein. Und daher in der Regel übrigens auch keins haben. Falls du jetzt gerade wütend widersprechen möchtest: Sorry, dann gehörst du wohl selber zu dieser Gruppe Unternehmer.

Echte, wirtschaftlich denkende Unternehmer wissen, was auf diesen Events passiert: Hier findet man ganz viele Leute, die sich „Austauschen“ möchten, Synergien finden ist das Motto. Dabei handelt es sich leider um ganz schnöden Diebstahl wertvoller Unternehmer-Zeit. Da werden WhatsApp-Gruppen eröffnet, in denen man sich gegenseitig irgendwelchen Unsinn erzählt oder sich untereinander volljammert, wie schlimm das alles mit Corona ist.

Synergien: Was ist das in der Praxis?

Ich bin übrigens ein gebranntes Kind und habe selber Monate in einer „Business-Network-Gruppe“ verbracht. Wir verstanden uns super, wollten unbedingt miteinander synergieren. Wir planten sogar, ein gemeinsames Unternehmen zu gründen. Doch an dieser Stelle hakte es plötzlich: Die einen waren nicht bereit, Startkapital für eine GmbH mitzubringen, die anderen wollten dafür nicht arbeiten.

Es gab noch andere Indizien: Ich brachte mehrfach meine Kunden mit, wenn jemand aus der Gruppe der bessere Dienstleister für deren Problem war. Nur: Die Business-Networker schafften es nie, einen Kunden zu überzeugen. Warum, wurde mir bei einem gemeinsamen „Verkaufsgespräch“ klar, bei dem einer der „Networker“ den Kunden dermaßen volllaberte, dass der Ärmste schließlich reißaus nahm.

Synergien funktionieren mit Geld

Dabei ist die ganze Idee von dem „gemeinsam an Projekten arbeiten“ schon tausende von Jahren alt – und wir Menschen waren mal schlau genug, uns dafür ein System zu geben. Wir nennen es Geld. Wenn also jemand meine Unterstützung will, zahlt er dafür Geld. Wenn ich die Unterstützung von jemandem in Anspruch nehme, bezahle ich dafür Geld – und tue das übrigens gern. (Hier geht es übrigens immer um Beziehungen zwischen Unternehmern – Wirtschaft ist kein Charity-Event). Wenn du jetzt aufspringst und rufst, das sei doch ganz furchtbar, dass ich nicht kostenlos arbeite – mach mal einen Termin beim Mindset-Experten.

Wenn man diesen Grundsatz einmal verstanden hat, klappt es plötzlich auch mit dem Synergieren wieder: Geh auf Veranstaltungen oder an Orte, die Geld kosten, je mehr, desto besser (ein Beispiel: Eine Mitgliedschaft in einem guten Golfclub kostet über 20.000 Euro pro Jahr). Sprich da mit den Menschen, die sich sowas leisten (können). Und wenn es grünes Licht für eine Zusammenarbeit gibt, nimm einfach Geld dafür. Klare Preise, klare Provisionen. Das ist fair – und wird jeder echte Unternehmer verstehen. Die, die das nicht verstehen, sind sowieso nicht mehr da. Die sinnieren noch in ihrer WhatsApp-Gruppe über die Frage, wie sie 9.000 Euro Soforthilfe bekommen können.

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Chefredakteur des GEWINNERmagazins, PR-Experte und Gesicht hinter den Content und Blog-Strategien von internationalen Konzernen und erfolgreichen Unternehmern aus ganz Deutschland. Mehr unter rubenschaefer.de

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